[DIY] Visitenkarten #1

Meine Anforderung:

Sie sollen seriös aussehen und nicht zu verspielt. Auf gar keinen Fall in einem sehr weiblichen (okay, ich mache die Klischee-Schublade hier ganz weit auf^^) Look . Was ich nicht wollte: Schnörkel, Ornamente, Comictiere, Blumen, ... und auch nicht die Farben Rot, Rosa und Lila, die etwas Kitschiges, Mädchenhaftes nur noch verstärken.

Ich wollte, dass sich meine Karte von den drei Millionen anderen Karten, die Person xy im Portemonnaie hat, abhebt, raussticht (das kann auch z.B. farbiges Papier sein) und positiv in Erinnerung bleibt. Dabei war es mir wichtig, dass die Visitenkarte nicht überladen aussieht und die Kontaktdaten gut leserlich sind und nicht vom Look der Karte optisch überlagert werden.

Außerdem, und das war die am schwierigsten zu visuallisierende Anforderung, sollte die Karte zu mir, meiner Person und zu meinem Beruf (huch, das ist komisch, dass so zu sagen - habe ich doch schließlich die lezten 5,5 Jahre von mir als Studentin gesprochen) passen. Ich wollte das Gefühl habe, dass diese Visitenkarte durch und durch meine eigene ist. Als kleines Beispiel: Wenn ich auf Wohnungssuche bin, eine leere Wohnung betrete, dann möchte ich vor meinem geistigen Auge schon meine Möbel dort stehen sehen. Wisst ihr was ich meine? 

Ich habe *ich lüfte den Vorhang* Kunstwissenschaften und Deutsche Philologie *jetzt ist es raus* *G* studiert. Ein Comic-Pinsel mit Malerpalette oder ein gezeichnetes Buch wollte ich auf gar keinen Fall, trotzdem sollte die Karte mit dem Bereich "Kunst" assoziiert werden können (schließlich ist "Kunst" bzw. "Museum" das Feld, in welchem ich mich beruflich sehe) und dabei auch noch kreativ aussehen.

Das Ergebnis:


Wie ihr seht, ich konnte mich nicht so recht festlegen, sowohl was das Design und die Farbe als auch was die Positionierung der Kontaktdaten anbelangt, aber das ist überhaupt kein Problem. :) Mehr dazu weiter unten.
Die beiden Karten rechts habe ich übrigens auch in dem Rot der linken Karten, aber die habe ich schon weitergegeben :D

... und nach dem Klick erfahrt ihr, wie ich das gemacht habe. :)



Der Weg zum Ziel:

Vorweg:
Die Beschreibung könnte etwas kompliziert sein. Ich hoffe, dass ihr sie versteht.

Erst habe ich bei Wikipedia nach dem Standardformat (85x55mm) der Visitenkarten in Deutschland geguckt. Man kann sich auch durch kleinere oder größere Formate abheben, aber das wollte ich in diesem Fall nicht.
Kennt ihr schon die Möglichkeit in einem Grafikprogramm statt eines Kreises als Pinsel ganze Bilder (= Brush) zu "malen". Da muss man einfach mal bei Google stöbern. Gute Suchbegriffe können dabei Gimp, Pinsel, Free oder Brush sein Kennt ihr schon deviantart? Auch dort kann man schöne Sachen finden :) Achtet aber darauf, ob ihr die Stempel für private Zwecke bzw. non-commercial work verwenden dürft.

Dann kommt die Qual der Wahl: Hoch- oder Querformat, besonderer Pinsel, ganz schlicht nur mit Schrift, etwas mit eingezeichneten Linien, Kreisen oder Quadraten (lässt sich auch gut "freihand" machen) und die Schriftart.

Dann muss nur noch entschieden werden, welche Art der Information über euch persönlich drauf soll. Ich habe:

Vor- und Nachname, dahinter in Klammern meinen abgekürzten Titel
Berufsbezeichnung

Straße Hausnummer
PLZ Ort

Festnetznummer
Mobilnummer
E-Mail-Adresse

Im Grafikprogramm eurer Wahl (ich habe Gimp) legt ihr eine Datei an, am besten als *.xcf (wie gesagt, bei Gimp). Nur so könnt ihr die Datei mit einzelnen Ebenen speichern und sie auch bearbeiten, wenn ihr sie schon geschlossen hattet und dann neu öffnet.
Ihr könnt als Maße 85 x 55mm angeben, solltet dann aber unbedingt die Leinwandgröße ändern. Sonst könnt ihr nicht nah genug ranzoomen, um kleine Schrift pixelfrei zu bearbeiten. Ich habe auf 1205 x 780 Pixel erhöht.
Am besten erstellt ihr in eurem Grafikprogramm für jede Kontaktdaten-Einheit (seht ihr anhand der Leerzeilen) ein eigenes Schriftfeld, dann könnt ihr Abstände, Schriftgrößen und Schriftarten besser ändern, wenn z.B. Vor- und Nachname größer und in einer anderen Schriftart sein sollen, als die restlichen Daten.
Für das Design, in meinem Fall also der Wasserfarben-Pinsel, legt ihr am besten eine eigene Ebene an. So könnt ihr ihn ganz einfach an jeder beliebigen Stelle positionieren.

Dann schiebt es so lange rum, bis euch der Gesamtlook gefällt. Probiert unterschiedliche Farben aus, testet ob es euch alles linksbündig gefällt, oder ob nur Vor- und Zuname linksbündig sein soll und der Rest rechtsbündig. Vielleicht gefällt es euch zentriert besser, oder doch lieber alles rechtsbündig?!

Dann ändert ihr die Druckgröße auf 85 x 55 mm und wenn ihr das geschafft habt, dann speichert die Datei, wie gesagt als *.xcf. Dann speichert ihr die Datei nochmal ab, diesmal als *.jpg

Dann öffnet ihr euer Schreibprogramm (Word, Open Office Writer, ...) und fügt diese Datei (*.jpg) als Bild ein. Wenn der Hintergrund der Visitenkarte weiß ist, bietet es sich an, das Bild mit einem Rahmen zu versehen. Ich habe grau 40% gewählt. Das erleichtert die Arbeit beim Ausschneiden ungemein :D
Natürlich fügt ihr das Bild nicht nur einmal ein, sondern so oft, wie es der Platz auf der Seite zulässt. Ihr wollt ja schließlich nicht nur eine Karte haben, oder?! ;)

Dann speichert ihr die Datei und wandelt sie dann in eine *.pdf-Datei um. Bei Open Office gibt es einen PDF-Konverter. Dabei müsst ihr nur darauf achten, dass ihr die Qualität nicht verringert.

Jetzt seid ihr auf der Zielgeraden :D Ihr speichert die Datei auf einem USB-Stick, geht damit zum Copyshop eures Vertrauens und lasst euch die in Farbe (wenn ihr Farbe dabei habt) ausdrucken und zwar bitte auf 200g bzw. 250g Papier (ich habe 200g genommen). 250g ist wohl das Übliche, allerdings habe ich mal Probegefühlt und das war mir dann doch zu dick. Dann fragt ihr nach einem Papierschneider (eine sehr, sehr gute Papierschere geht auch, wird dann aber nicht so exakt) und schneidet die einzelnen Visitenkarten anhand der grauen Linie, die ihr extra in eurem Schreibpprogramm hinzugefügt habt, aus.

Nächster Schritt: Freuen! Karten bewundern und allen Freunden zeigen. Zuhause das schon lange auf Benutzung wartende Visitenkartenmäppchen rauskramen (ich hatte sogar 2 O_o) und wieder freuen :D


PS: Wenn ihr euch nicht entscheiden könnt, wie eure Visitenkarte genau aussehen soll, dann speichert einfach unterschiedliche Versionen. Die könnt ihr dann alle in die Datei eures Schreibprogramms einfügen. So habt ihr mit einem Bogen Papier unterschiedliche Karten. :)
Übrigens: Ich habe nur 1,30€ für den Druck bezahlt :D Schneiden habe ich selbst übernommen, das war somit kostenlos.

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